10.11.2007 | 19:16 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -39.2°C |
Samstag. Ein wenig erfolgreicher Arbeitstag. Ich soll hier einen neuen Rechner installieren, der eigentlich die gleichen Hardware- Eigenschaften wie der alte haben soll aber ein neueres Betriebssystem (RedHat Enterprises 4). Das erste Problem, dass der Rechner nicht richtig ins Rack passen wollte, war schnell gelöst, aber nun kommen wir nicht weiter. Die installierten Treiber für die PCI-X Karte, welche die Verbindung zu unser Datennahmehardware herstellt kompilieren, aber das Modul lässt sich partou nicht laden. Es liegt weder an der Karte selbst, noch am OS noch am Kernel, soweit wir sagen können. Muss ein Hardware Problem der neuen Maschine sein. Also hab ich den Hersteller der Karte angeschrieben und jetzt darf ich warten und mir etwas nutzlos vorkommen.
Das musste ich mal eben los werden. Und böhmische Dörfer sollen ja recht schön sein. Die drei Bilder geben einen kleinen
Einblick auf unsere Hardware in MAPO. Auf dem letzten ist der Übeltäter links zu sehen. Das rechts ist Tex. Der versucht nur zu
helfen. Ohne Erfolg, dafür aber mit großem Fachwissen.
Gestern sind übrigens wieder alle Flüge gestrichen worden. Heute gab es aber einen Flug. Wir haben den Start auf dem Rückweg
vom MAPO gesehen. Ich hatte aber nur die Handycam dabei und die Bilder sind nicht sonderlich gut geworden. Aber ich schätze ich habe
auch erstmal genug Flugzeugbilder geliefert.
Schluss für heute. Jetzt gibt's "James Brown Bingo!" in der Kantine.
Update 21:42 Uhr: Bingo ist langweilig. Besonders, wenn man auf Grund von Ernährungsethischen Diskussionen zu spät kommt, keinen Platz und nur noch eine Bingokarte bekommt. James Brown ist übrigens unser Küchenchef. "Get up, eh...". Ich schau jetzt noch gemütlich einen Film im Bett (Garden State). Gute Nacht.
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haloscan
8.11.2007 | 22:43 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -47.1°C |
Eben kam der erste Flieger seit 8 Tagen rein und ich hab ordentlich Fotos gemacht. Zunächst überflog die C-130 die Landebahn einmal...
...um dann eine Runde hinterm MAPO zu drehen und aus der entgegengesetzen Richtung zu landen. Bei der Kälte in Bodennähe (hier wirds nach oben hin erstmal wärmer) kann das Flugzeug bei der Landung schon manchmal einen Kondensstreifen hinter sich her ziehen, wie sonst nur in großer Höhe. Hier wird aber nur der Schnee am Boden aufgewirbelt.
Dann verschwindet der Flieger in seiner eigenen Schnee-Nebel-Wolke, dreht und hält vor uns. Die Motoren laufen beständig weiter und innerhalb von einer Stunde wird die Maschine ent- und beladen und Passagiere steigen aus und ein.
Und hier noch ein Panorama (ihr wisst, die liebe ich) auf dem man diejenigen warten sieht, die abfliegen, oder Freunde begrüssen wollen.
Durch die Kälte heute wäre der Flug fast wieder gefährdet worden. Unter -50°C soll nicht mehr gelandet
werden. Die Hydraulikflüssigkeit kann dann zu zähflüssig werden...
Den Start habe ich dann eben nur noch aus dem Jamesway gehört. Mir war kalt und die Kamera wieder halb
zugefroren. Ich werde aber sicher noch einige Starts sehen. Jetzt wo der Bann gebrochen ist...
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haloscan
8.11.2007 | 20:23 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -45.1°C |
Gestern und heute war es hier sehr kalt mit bis zu -48°C. Glücklicherweise aber nahezu windstill und damit auch
warm und gemütlich in meinem Jamesway. Und die Sicht ist unheimlich klar. Viel spektakuläres ist sonst aber
nicht passiert. Noch immer keine Flüge. Heute Abend sollen noch zwei rein kommen und sind auch schon gestartet. Sieht
sehr gut aus diesmal. Ich hoffe ich kann davon ein paar schicke Bilder machen, bevor ich zu Bett gehe. Meine Arbeit hier
ist jetzt langsam ins rollen gekommen und ich hoffe, das geht so weiter.
Heute abend haben wir einen Film üeber die Aurora Australis, das "Südlicht" wenn ihr so wollt, gesehen, den einer
der letzten Winter-Over hier gedreht hat. Sehr beeindruckend, aber ich bin dennoch froh, nicht hier überwintern zu müssen.
Den Film werde ich mir aber kopieren und mitbringen.
Ich habe angefangen einen Beitrag über IceCube für diese Seite zu schreiben, aber da brauch ich noch ein Weilchen. Das braucht
mehr Zeit als ein paar Kommentare zu Bildern. So viele spannende neue Bilder mache ich im Moment nicht mehr, dass heisst ich mache schon
jeden Tag Bilder, aber sie zeigen immer wieder das gleiche. Ich halte jedesmal wenn ich draussen bin wieder inne und denke
ich muss diese grandiose Kulisse festhalten. Aber am Ende sind die Bilder dann oft wie alle anderen. Die beiden Bilder die
ihr in diesem Beitrag seht stammen von heute und zeigen das grandiose Wetter.
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haloscan
6.11.2007 | 20:03 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -30.7°C |
Heute hab ich recht viel erlebt. Allerdings war dabei keine Ankunft eines Flugzeuges. Auch heute wurden alle
Flüge aufgrund des Wetters in McMurdo gestrichen. Jetzt ist schon fast eine Woche hier nichts und niemand mehr rein oder
raus gekommen. Schlimm vor allem für diejenigen, die schon längst fest gebuchte Flüge in Neuseeland hätten
nehmen sollen. Aber besser so als wenn ein zu hohes Risiko beim Fliegen eingegangen wird.
Ich hab den Vormittag wieder im MAPO verbracht und bin ganz gut voran gekommen. Leider hängt es nun wieder auf Grund von Dingen
auf die ich wenig Einfluss habe.
Am Nachmittag bin ich mit Sven (der den letzten Winter für IceCube hier am Pol verbracht hat und seit Samstag auf seinen Flieger
nach draussen wartet), Steve und einem Doktor hier zum IceCube Labor (ICL) rausgegangen und danach zum Drill-Camp, dem Lager, das
von Bohrloch zu Bohrloch, wandert und im wesentlichen aus Containern mit grossen Kochern zum Wasser erhitzen und anderem für das
Bohren benötigtem Gerät besteht.
Aber erstmal zum ICL. Das ist soviel aufgeräumter und organisierter als MAPO, dass es fast
etwas langweilig war. Leider ist meine Kamera auf dem Weg dahin eingefroren und ich kann euch den Unterschied heute nicht zeigen. Aber
das wird vielleicht noch. Hier sind erstmal Bilder vom ICL und dem Weg dahin:
Auf dem zweiten Bild seht ihr eine typische Transportmethode hier. Mit den Ski-Do's Ski-Doos (heissen die echt so?
Muss ich nochmal nachfragen) (Danke Burkhard!)
fahren hier viele herum und der Anhänger zum stehen ist die nettere Variante. Steve und ich sind heute flach auf dem Bauch liegend
auf einem Hartplastikschlitten hinter einem der Dinger hergezogen worden. Ein ziemlicher Spass muss ich zugeben, denn der Fahrer hat ordentlich
Gas gegeben. Und wir stehen auf der Liste für ein Fahrtraining, damit wir dann auch mal dürfen... : )
Vom Drill-Camp habe ich dann diese Fotos gemacht:
Und dann gab es ein typisches Polphänomen zu bewundern. Die Sonne hatte einen Halo. Hier ein Bild des Halos so wie die Kamera ihn aufgenommen hat und rechts daneben stark verdunkelt und mit sehr viel Kontrast:
Halos enstehen ähnlich wie Regenbögen, nur das sich im Falle der Halos das Licht nicht in Wassertropfen bricht, sondern in
Eiskristallen. Sowas kommt also nur in sehr kalten Gegenden vor. Ich spar mir hier mal die Berechnung des Öffnungswinkels. *g*
Soviel für heute, ich bin hundemüde und will ins Bett.
Nur eins noch, wer jetzt denkt: "Was bohren die denn da?" oder "Was machen die denn im MAPO oder im ICL?" dem sei gesagt ich plane durchaus noch hier unser Experiment ein wenig zu erläutern, aber das spar ich mir für die späteren Tage auf, denn dann gibt's sicher nicht mehr so viele neue spannende Bilder.
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haloscan
5.11.2007 | 19:19 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -35.9°C |
Wieder keine Flüge heute! Drei Maschinen waren schon in der Luft und eine kreiste schon über uns, aber heute mittag wurde das
Wetter mit einem Mal wieder schlechter und die Sichtweiten fielen wieder unter ein paar hundert Meter. Zum Landen auf dem Eis (ohne Leitstrahl,
oder solche Hilfen) brauchen die Piloten aber deutlich bessere Sicht. Dann kam auch noch eine Schlecht-Wetter-Vorhersage für McMurdo dazu
und zwei der Maschinen die schon oben waren konnten nicht mal mehr wieder dort landen und mussten auf eine italienische Station (Terra Nova)
ausweichen. Heute Abend ist das Wetter wieder wunderbar hier. Diejenigen die hier her wollen und diejenigen die hier weg wollen sind
mittlerweile sicher unglaublich genervt. VIelleicht klappts ja morgen. Mal sehen.
Ich war heute Vor- und Nachmittag im MAPO und hab endlich etwas angefangen zu arbeiten. Auf dem Weg hab ich wieder ein paar Fotos
gemacht und ihr seht, dass das Wetter gegen 10 Uhr morgens noch okay war:
Die Panoramas sind diesmal nur mittelprächtig gelungen aber so habt ihr nochmal einen anderen Blickwinkel auf die Station. Das Bild mit dem Raupenbagger ist von der an der Seite der Station sichtbaren Treppe aus aufgenommen. Im Hintergrund ist wiedermal das MAPO Gebäude zu sehen. Daran könnt ihr etwa die Entfernung abschätzen. Ich brauche so etwa 15 Minuten rüber. Der weisse Streifen der von links nach rechts verläuft ist die Landebahn. Auf dem Weg zum MAPO könnt ihr Steve sehen, der mir ein paar Minuten voraus ist. Das letzte Bild hab ich mit selbst vorgehaltener Kamera gemacht. Erkennen kann man mich nicht, obwohl ich die Brille leicht hochgeschoben habe, aber ihr seht wie eingemummelt ich unterwegs bin.
Jetzt möchte ich nochmal auf das Thema des Tages zurück kommen. Die Hygiene hier. Und zwar möchte ich euch die sanitären Anlagen im MAPO nicht vorenthalten:
Ein Fass und ein Eimer. Den Eimer gilt es möglichst zu vermeiden. Das Fass wird geleert, wenn's voll ist. Was mich zu der Frage
führt, was eigentlich mit all unserem Abfall und dem Brauchwasser, ganz zu schweigen von unseren Exkrementen, hier passiert. Nun, der Abfall
wird sortiert. In der Einführung, in der sie die Mülltrennung einfordern, tun die Leute so als sei es eine furchtbare Zumutung,
den eigenen Müll sortieren zu müssen. Es ist aber wenig komplizierter als bei uns. Die Amerikaner sind das nur nicht gewohnt.
Dieser Müll wird dann im wesentlichen ausgeflogen.
Was das Brauchwasser und so angeht, so wurde mir erzählt, dass es in jene Löcher entsorgt wird, die zuvor durch das Schmelzen
unseres Trinkwassers entstanden sind. Da sind dann wohl die Grenzen des Konservierungsgedanken, der im Antarktis-Pakt festgelegt ist, erreicht.
Und auch meine Gedanken zur Hygiene für heute.
Vielen Dank für all eure Kommentare und das positive Feedback. So macht das wirklich richtig Spaß!
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haloscan
5.11.2007 | 9:09 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -39.5°C |
Das Rätsel ist gelöst! Und zwar von Jan! Es handelt sich um das Signal der Fußgängerampeln in Christchurch!
Für mich klingt es eher wie ein Fünfjähriger mit einer Spielzeug-Laserkanone, aber in Christchurch wird damit den Blinden
mitgeteilt, dass sie jetzt gehen können. Das Geräusch klingt dann aus, bis es wieder rot ist. Gratuliere, Jan!
Heute gibt es vermutlich keine Fotos mehr zu sehen, da ich gestern und heute morgen keine gemacht habe und das bis zum Untergang des
Satelliten wohl auch nicht mehr tun werde. Dafür möchte ich einen kleinen Einblick in die altäglichen Dinge hier am Pol
geben. Und da Lutz sich so erfreut über die Informationen zur Hygiene hier gezeigt hat, will ich das mal ein wenig näher
erläutern. Zunächsteinmal müsst ihr wissen, dass Wasser hier sehr kostbar ist. Zwar wusste schon der Helge, dass wir nur den
Fussboden abkratzen und kochen müssen (das is ja Eis! das kann man dann in kleinen Portionen gefrieren zu lassen, damit da keine Sardellen
mehr dran sind...), aber eben
darin liegt das Problem, dass Eis aufzutauen kostet unheimlich viel Energie (Sardellen sind eher weniger ein Problem). Diese Energie wird
gewonnen durch das Verbrennen von Unmengen von Kerosin (mehr als 45000 Liter pro Woche). Das Kerosin muss hierher eingeflogen werden.
Tatsächlich
werden die Flugzeuge die hier reinkommen vollaufgetankt und das was nicht zum Rückflug benötigt wird, wird hier abgepumpt. Pro Tag
verbraucht hier jeder etwa 30 L Wasser. In Deutschland waren es laut Wikipedia 2006 125 L Wasser pro Tag und Person. Das lässt sich nur
erreichen, in dem man auf die verbrauchsintensivsten Dinge verzichtet oder sie einschränkt. Duschen ist für jeden 2 mal die Woche
für je 2 Minuten erlaubt. Waschen kann man sich natürlich auch so, aber halt möglichst sparsam. Also Wasserhahn aus beim
Zähneputzen, nass rasieren und so weiter. Zudem sollte jeder nur eine Ladung Wäsche pro Woche waschen. Hier gibt es die (vermutlich
falsche) Legende, dass die Waschmaschinen mit Brauchwasser aus den Duschen betrieben werden. Wie gesagt, vermutlich falsch und als Gerücht
gestreut um die Anzahl der Wäschen zu minimieren. Waschen muss ich, der ich nicht mal ganz 4 Wochen hier bin, hoffentlich nur einmal.
Ich hab Sachen mit für ca. 14 Tage, oder besser 14 Tage in Deutschland. Hier müssen die Sachen länger reichen.
Und das tun sie auch,
denn man schwitzt sehr wenig. Zudem gibt es aufgrund der 0% Luftfeuchtigkeit nur sehr wenig Gerüche, so dass man selbst Unterhosen zwei Tage
oder mehr tragen kann.
Zu weiteren Hygienemaßnahmen gehört auch, dass überall Handdesinfiktionsmittelspender verteilt sind, wie im Krankenhaus.
Krankheiten (wie meine Erkältung) verbreiten sich sonst zu schnell.
Seltsamerweise sind die Toiletten typisch amerikanisch und verbrauchen sicher mehr als unsere, mit ihren Sparknöpfen und so. Aber das
ist für Amerikaner wohl der Teil der Convenience, den sie umbedingt brauchen. Ein Klo wie daheim. : )
Für mich und alle anderen die im Jamesway schlafen sind Toiletten, Waschräume und Duschen im so genannten "Eispalast" in der
Mitte der Jamesways untergebracht. Das heisst, wenn ich nachts raus muss, dann richtig. Die Kälte ist dabei weniger ein Problem, aber
wenn man verschlafen aus dem Jamesway in die blendende Helligkeit von Sonne und Schnee kommt, dann ist das der größere Schock.
Der Eispalast ist recht gut geheizt und so hält man es auch ganz gut aus, dass Wasser beim Duschen nach einem
Kurzen benetzen der Haut wieder auszustellen. Sauber gemacht wird der Eispalast übrigens von allen die ihn benutzen an festgelegten
Tagen.
Soviel für heute. Wenn ihr Fragen habt, schreibt sie. Wenn nicht, freu ich mich auch über einen Kommentar. Bis morgen, hoffentlich
wieder mit Fotos.
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haloscan
4.11.2007 | 12:57 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -40.9°C |
Das Wetter ist deutlich besser gestern und auch heute. Allerdings gab es gestern und heute wiederum keine Flüge von/nach
McMurdo, da gestern das Wetter in McMurdo zu schlecht war und heute Sonntag und damit Ruhetag ist. Ich selbst kämpfe noch immer
mit einer Erkältung und hab ärztliche Anweisung mich zu schonen. Dabei bin ich doch hier zum arbeiten.
Aufgrund der Erkältung war ich gestern und heute auch kaum draussen, ausser auf dem Weg vom/zum Jamesway. Da hab ich hab ein paar Bilder
gemacht, die ich Euch nicht vorenthalten will. Hier ist ein Bild von der Station und eines vom Sommer-Camp mit den Jamesways:
Das letztere Bild stammt von gestern. Das erste von heute. Gestern habe ich auch diese Bilder aus dem Fenster der Station heraus gemacht. Da werd ich bestimmt nochmal schönere machen, aber nur damit ihr schonmal einen Eindruck von der Mondlandschaft bekommt die sich uns hier bei einigermaßen klarem Wetter darbietet:
Auf dem zweiten Bild könnt ihr das MAPO Gebäude sehen, das vor zwei Tagen noch nicht von der Station zu sehen war.
Gestern Abend gab es hier eine Halloween-Party und ich war nicht da, weil der Doktor sagte ich solle mich ausschlafen.
Also hab ich noch eine DVD auf dem Laptop gesehen (Transformers) und habe 10 Stunden geschlafen. Die Party war aber wohl sehr lustig und
ich hoffe es war nicht die letzte hier. Und morgen werd ich endlich wieder duschen können. 2 Minuten, auf die ich mich schon jetzt
diebisch freue. Vor allem wegen der Haare, ansonsten schwitzt man hier kaum und auch sonst riecht man, aufgrund der trockenen Luft, sehr wenig.
Vielleicht gehe ich nachher doch nochmal raus und mache ein paar Bilder vom Polmarker und dem drumherum. Wenn nicht, dann bestimmt bald.
Stay tuned.
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haloscan
2.11.2007 | 16:26 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -40.0°C |
Heute Nachmittag bin ich zum ersten mal zum MAPO raus gegangen. MAPO ist das Martin A. POmerantz Labor, in dem die AMANDA
Datennahme Elektronik steht. AMANDA ist das Vorgänger-Experiment von IceCube (AMANDA: Antarctic Muon And Neutrino Detector Array) und
ich arbeite hier im wesentlichen an der AMANDA Datennahme.
Der Weg von der Station zum MAPO ist ca. einen gefühlten Kilometer entfernt. Und ich hab ganz schön gekeucht, als ich da ankam. Die
Kälte ist einigermassen erträglich, obwohl auf den letzten Metern meine Brille zugefroren ist, aber diese dünne Luft haut einen
um, sobald man sich anstrengt. Dafür werde ich mich, zurück auf Meereslevel wahrscheinlich besser fühlen als je zuvor.
Auf dem Weg zurück zur Station habe ich dann ein paar Fotos gemacht, bis meine Kamera eingefroren ist und die Arbeit verweigert hat.
Das erste Bild zeigt das MAPO Gebäude. Auf dem dritten ist das Warnlicht zu sehen, dass am Rande der Landebahn steht. Über die
muss man nämlich rüber. Bei den Sichtweiten heute wird aber wieder kein Flieger kommen. Wir haben hier im Moment einen
Erzbischof zu Gast, der eigentlich schon vorgestern abreisen sollte und heute nun die dritte Messe in Folge hält. Der Mann ist
übrigens sehr nett. Wir saßen mehrmals mit ihm beim Essen zusammen.
Auf dem letzten Bild seht ihr Benjamin, einen Kollegen, der vor mir auf die Station (und die Sonne) zugeht. Die Station ist mal wieder mit
viel Liebe als schwacher Schatten zu sehen. Und hier sind noch zwei Bilder von Benjamin, wobei ihr auf dem einen auch endlich mal einen
ersten vernünftigen Eindruck von der Station selbst bekommen könnt.:
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haloscan
2.11.2007 | 10:45 (UTC+13) | Amundsen-Scott South Pole Station (Antarktis) | -39°C |
So, auf die schnelle noch ein paar Bilder hier vom Pol. Man kann nicht viel sehen, wegen des Windes der den Schnee
aufwirbelt und so alles vernebelt. Auf dem ersten Bild könnt ihr vielleicht einen rechteckicken Schatten am Horizont erkennen.
Das ist die neue Südpolstation, in der ich im Moment meine Tage verbringe, wo die Kantine und alles wichtige ist. Das Bild habe
ich gestern abend auf dem Rückweg zum Jamesway gemacht, genau wie das zweite. Das dritte Bild ist früher am Tage
aus dem Fenster der Kantine aufgenommen. Es war wirklich schlechte Sicht.
Glücklicherweise ist meine Kamera gross genug, so dass ich sie mit Handschuhen bedienen kann. Das erhöt die Anzahl von Bildern
die man in einem Schwung machen kann enorm.
Hier jetzt Bilder vom Jamesway und aus meinem Kabuff darin. Hinter dem Fenster links neben der Tür schlafe ich. Das Weisse, das ihr
vielleicht hinten in der Ecke meines Bettes erkennt ist dummerweise Schnee, oder vielmehr ausgefrorene Luftfeuchtigkeit. Auf der Ecke
stand den ganzen Tag der Wind. Ich hab die Ecke mit Kissen und Decken gestopft, aber trotzdem war die Nacht recht kalt, trotz zweier
Fleece-Hosen, T-Shirt, Pullover und Fleece Jacke. Zum morgen hin drehte der Wind und flaute etwas ab, so dass es etwas wärmer wurde.
Mein Kabuff hat vielleicht 4 oder maximal 5 qm, aber ich sollte dankbar sein, denn andere haben keinen Schreibtisch und keine Regale.
Soviel dann erstmal für heute. Ein paar mehr Bilder findet ihr auch noch in einer
Facebook Gallerie von Steve Movit,
mit dem ich hier arbeite.
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haloscan